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MARKTFORSCHUNGWEIN+MARKT 3|2025 77Absatzanteil in %Umsatzver%u00e4nd. gg. 2023 in %Bis 2,99 Euro3-4,99 Euro5-6,99 Euro7-9,99 Euro%u00dcber 10 Euro44,83,333,71,916,3Umsatzanteil in %29,07,137,24,822,0Absatzver%u00e4nd. gg. 2023 in %-1,7 %u00be-11,3 %u00be+4,2 %u00bd+1,0 %u00bd+4,9 %u00bdGesamtabsatz: 1.073 Mio. Flaschen -4,1 %u00be-2,4 %u00be-10,4 %u00be+1,2 %u00bd-0,1 %u00be+4,5 %u00bdflasche (von 2,99 auf 2,79 Euro) oder Ros%u00e9 aus Mazedonien in der Literflasche (von 2,19 auf 1,99 Euro). Dar%u00fcber hinaus operierte der LEH im vergangenen Jahr mit sehr aggressiven Aktionspreisen und Rabatten von teilweise %u00fcber 40% gegen%u00fcber dem normalen Regalpreis. Das verdeutlicht, unter welchem Absatzdruck die Branche gestanden hat. Rotwein schmiert ab, Premium legt zuWie schon in den Jahren zuvor verzeichnete Rotwein 2024 laut Circana den st%u00e4rksten Nachfrager%u00fcckgang. Der Rotweinabsatz im LEH schrumpfte 2024 um %u00fcberproportionale 7,4%. Die Kategorie Ros%u00e9 (im Jahr davor noch der Gewinner mit +1,8%) musste 2024 ebenfalls deutliche Absatzverluste (-5,2%) hinnehmen. Vergleichsweise glimpflich kam dagegen Wei%u00dfwein davon (-1,1%). Wei%u00dfwein konnte dadurch seine Marktposition weiter ausbauen und kommt jetzt auf einen Absatzanteil von 49%. Knapp 38% entfallen auf Rotwein, etwas mehr als 13% auf Ros%u00e9.Ein Blick auf die einzelnen Vertriebsli nien des LEH zeigt, dass alle Gesch%u00e4ftstypen Absatz- und Umsatzverluste hinnehmen mussten. Am heftigsten gebeutelt wurden die Markendiscounter, die 9,4% Absatz einb%u00fc%u00dften. %u00dcberproportionale Verluste gehen zudem auf die Konten der C&C-M%u00e4rkte (-7,8%), der Getr%u00e4nkeabholm%u00e4rkte (-7,4%) sowie des traditionellen LEH (-5,4%). Nur der Gruppe der Harddiscounter gelang es, die Verkaufszahlen einigerma%u00dfen stabil zu halten. Ihnen bescheinigt Circana ein kumuliertes Absatzminus von 0,6%. Allerdings wurde das offensichtlich durch Preiszugest%u00e4ndnisse erkauft, denn der Umsatz sackte bei den Harddiscountern ebenfalls weiter ab: um 4,7%. Dadurch reduzierte sich bei ihnen auch der durchschnittliche Verkaufspreis pro 0,75-l-Flasche von zuvor 2,38 auf nur noch 2,30 Euro.Bei allen anderen Vertriebslinien ging der Umsatz nicht ganz so stark zur%u00fcck wie der Absatz, wodurch dort der durchschnittliche Verkaufspreis weiter nach oben kletterte. %u00dcber alle Vertriebslinien hinweg verharrte er allerdings auf rund 3,24 Euro/Flasche.Aufschlussreich ist die Analyse, wie sich das Weingesch%u00e4ft im LEH in den verschiedenen Preisklassen entwickelt hat: Die Circana- Zahlen zeigen, dass 2024 lediglich die unteren Preisklassen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die mit Abstand gr%u00f6%u00dften prozen tualen Absatzeinbu%u00dfen verzeichnete dabei die Preisklasse von 3,00 bis 4,99 Euro, in der der Absatz massiv (um %u00fcber 11%) einbrach. Im Einstiegsbereich unter 3 Euro tendierte die Absatzkurve ebenfalls nach unten (-1,7%). Die Preisklassen %u00fcber 5 Euro konnten dagegen Absatzzuw%u00e4chse verbuchen. Das st%u00e4rkste Absatzplus (4,9%) geht auf das Konto der Weine %u00fcber 10 Euro. Das Premiumsegment litt demnach keineswegs unter einer st%u00e4rkeren Kaufzur%u00fcckhaltung, sondern erwies sich als krisenresistent. Immerhin stehen die Preisklassen ab 5 Euro im CircanaUniversum zusammengenommen f%u00fcr mittlerweile 21,5% und damit f%u00fcr %u00fcber ein F%u00fcnftel des Gesamtabsatzes. Beim Umsatz repr%u00e4sentieren sie sogar knapp 34% und damit mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes. Das unterstreicht, wie wichtig das Weingesch%u00e4ft im gehobenen Preissegment f%u00fcr den hiesigen Handel ist. Teilweise heftige prozentuale Schwankungen gab es bei der Performance der einzelnen Herkunftsl%u00e4nder. Zumindest ein kleiner Lichtblick f%u00fcr die einheimischen Produzenten: Die vorherige Talfahrt von deutschen Weinen, die 2023 beim Absatz massiv Federn lassen mussten (-9,4%), konnte im vergangenen Jahr abgebremst werden. Circana weist f%u00fcr deutsche Weine 2024 nur noch ein Absatzminus von 1,2% aus. Damit entwickelten sie sich besser als der Gesamtmarkt, konnten Marktanteile hinzugewinnen und ihre Marktf%u00fchrerschaft wieder festigen. Schlechte Nachricht: Aufgrund des erneuten Absatzr%u00fcckgangs ist noch keine Entwarnung angesagt, zumal auch der Umsatz weiter sank (-1,8%).%u00c4hnlich verlief die Absatzentwicklung franz%u00f6sischer Weine. Deren Absatz war 2023 um %u00fcber 11% eingebrochen. F%u00fcr 2024 steht nur noch ein Absatzminus von 4,5% zu Buche. Aber der Umsatz fiel ebenfalls, und zwar um 3,6%.Italien, das 2023 mit einem hauchd%u00fcnnen Absatzplus zu den wenigen Herkunftsl%u00e4nWei%u00dfwein Rotwein Ros%u00e9wein Rotwein verliert weiter an Boden Weinabsatz und -umsatz nach Farben 2024 (LEH ab 200 qm, inkl. Discounter, C&C, DM und GAM) 47,540,012,5Umsatzanteil in %Gesamtumsatz 3.482 Mio. Euro Total %u00be -4,4Umsatzver%u00e4nd. gg. 2023 in %%u00be -1,1 %u00be -7,4 %u00be -5,2 %u00be -2,3 %u00be -6,7 %u00be -4,5Total %u00be -4,1Absatzver%u00e4nd. gg. 2023 in %Gesamtabsatz 1.073 Mio. Flaschen49,037,813,2Absatzanteil in % Quelle: Circana, Berechnungen WEIN+MARKT, Zahlen gerundetPremium-Segment bringt ImpulseWeinabsatz und -umsatz nach Preisklassen 2024 (LEH ab 200 qm, inkl. Discounter, C&C, DM und GAM)Quelle: Circana, Berechnungen WEIN+MARKT, Zahlen gerundetGesamtumsatz: 3.482 Mio. Euro -4,4 %u00be